"Phase L": Lebensphasenorientierte Personalpolitik
Fachleute wissen: Unternehmen mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik haben durchschnittlich eine geringere Krankenquote, sind innovativer als andere und erzielen häufiger ein positives wirtschaftliches Jahresergebnis. Vor diesem Hintergrund wird eine systematische Personalpolitik auch für die Caritas immer wichtiger. Es gilt, Mitarbeitende zu gewinnen und ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Perspektiven für den beruflichen Aufstieg zu eröffnen.
Als einer von insgesamt zwölf Modellstandorten hat der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen am Projekt "Phase L" teilgenommen, das die fünf Diözesan-Caritasverbände in Nordrhein-Westfalen initiiert hatten. Dabei ging es um eine "lebensphasenorientierte Personalpolitik". Die insgesamt zwölf Modellstandorte konnten sich im Rahmen des Projekts "Phase L" in ihrem Personalmanagement begleiten und besonders beraten lassen. Ziel des Projektes: Es sollten passgenaue Maßnahmen und Instrumente zur Personal- und Organisationsentwicklung implementiert werden.
Kickoff-Veranstaltung
Der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen führte zunächst eine Kickoff-Veranstaltung für das Projekt durch. Einen Tag lang trafen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen des Verbandes, um zu insgesamt fünf Themenkomplexen ihre Gedanken, Ideen und Anregungen einzubringen. Die für das Projekt im Verband gebildete Lenkungsgruppe hatte diese Auftaktveranstaltung im Altenheim St. Michael vorbereitet.
In seiner Begrüßung sagte Vorstand Peter Babinetz, vor dem Hintergrund des Fachkräfte- und Bewerbermangels in der Pflege stelle sich das Thema "Personalmanagement" völlig neu. Es gehe darum, die "Arbeitgebermarke Caritas" zu stärken: "Wir müssen am Arbeitsmarkt attraktiver erscheinen als die Konkurrenz und wir müssen die Stellensuchenden dort abholen, wo sie in ihrem Leben stehen. Mit unserer Teilnahme am Projekt Phase L wollen wir uns diesen Aufgaben und Herausforderungen stellen."
Die Kickoff-Veranstaltung war in Form eines "World-Cafés" organisiert. Dazu wurden die Teilnehmenden in fünf Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bearbeitete nacheinander jedes der fünf Themenfelder, so dass sich die Pinwände und Flipcharts schnell mit vielen Anregungen füllten. Die Themenbereiche lauteten:
Work-Life-Balance - Leitidee: Wie finde ich meine Balance?
Arbeitszeit, Arbeitsmodelle und Arbeitseinsatz - Leitidee: Wie kann man verschiedene Modelle nutzen, um Mitarbeiter zu motivieren und zu binden?
Interner Stellenmarkt - Leitidee: Horizontale und vertikale Karrieren ermöglichen; Transparenz schaffen
Teamentwicklung, Teambindung, Führung - Leitidee: Wertschätzung, Einbindung
Image und Öffentlichkeitsarbeit - Leitidee: Prozess begleiten und bekannt bleiben bzw. werden
Die Ergebnisse wurden in der Lenkungsgruppe ausgewertet, diskutiert und gewichtet. Daraus ergaben sich weitere Arbeitsschwerpunkte, die in Arbeitsgruppen und Folge-Workshops diskutiert und konkretisiert wurden.
Das Projekt "Phase L" wurde im Rahmen des "ESF-Bundesprogramms rückenwind+ - Für die Beschäftigten und Unternehmen in der Sozialwirtschaft" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert und dauerte bis 2020.