Würdige Sterbebegleitung
Dazu haben wir bereits im Jahr 2006 ein Projekt ins Leben gerufen, um systematisch Erfahrungen zu sammeln und die ganzheitliche Versorgung des schwerkranken Menschen sicherzustellen.
Wer einen Menschen in seiner letzten Lebensphase begleitet, muss sich auf ihn einlassen und seine Signale wahrnehmen. Jeder Mensch hat am Ende seines Lebens andere Bedürfnisse. Wichtig ist die innere Einstellung derjenigen, die mit ihm zusammen sind.
Sensible Begleiter
Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes sind nicht nur pflegerisch kompetente Fachkräfte, sondern auch sensible Begleiterinnen und Begleiter des Sterbenden. Sie hören genau auf ihn und beachten seine Wünsche.
Durch die jahrelange Arbeit für eine würdige Sterbebegleitung hat sich die Kultur in den ambulanten und stationären Einrichtungen des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen spürbar verändert.
Kein Tabu
Unsere Pflegefachkräfte verfügen über das Fachwissen und die Sicherheit, einen Menschen in der Sterbephase ganzheitlich zu begleiten. Sie gehen offen mit dem Thema um. Viele Bewohnerinnen und Bewohner, Patientinnen und Patienten, Angehörige und Mitarbeitende haben den Wunsch, sich persönlich damit auseinanderzusetzen. Sie sind dankbar, dass Tod und Sterben nicht länger tabuisiert werden. Die Menschen in unseren Einrichtungen können sich darauf verlassen, dass sie auch ihre letzte Lebensphase würdig verbringen können.
Projektarbeit
Die intensive Beschäftigung mit dem Thema "Würdige Sterbebegleitung" wird mit Mitteln der Nettetaler Stiftung zur Unterstützung von Jugend und Alter seit 2006 gefördert. Das Projekt hat nicht nur in der regionalen Öffentlichkeit, sondern auch in der Fachwelt große Beachtung gefunden und wurde mehrfach ausgezeichnet, so mit dem "Palliative Care Award" (2008) und dem Anerkennungs- und Förderpreis für ambulante Palliativversorgung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (2014).
Die Mitarbeitenden des Projekts "Würdige Sterbebegleitung" sind inzwischen als Experten zu diesem Thema bei Kongressen und Workshops überregional gefragt und beteiligen sich an Fachpublikationen, Stellungnahmen und Empfehlungen. Es besteht eine intensive vernetzte Zusammenarbeit mit dem Caritasverband für das Bistum Aachen, der Servicestelle Hospiz in Aachen, der Ärztekammer Düsseldorf, Fachhochschulen sowie dem Palliativen Netzwerk Mönchengladbach/Viersen.
Hier entstanden in den vergangenen Jahren gemeinschaftliche Projekte, beispielsweise das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt "Schwerstkranke Patienten besser verstehen und interprofessionell versorgen", das 2017 mit dem Gesundheitspreis NRW ausgezeichnet wurde. Zudem findet in transnationalen Konferenzen von Zeit zu Zeit ein intensiver Austausch statt.
Beitrag zum Thema "Trauer" im Soziallexiokon
Unsere Mitarbeiterin Susanne Kiepke-Ziemes aus dem Projekt "Würdige Sterbebegleitung" hat mit ihrer Kollegin Heidi Müller einen Lexikonartikel zum Thema "Trauer" im socialnet veröffentlicht.
Das socialnet bietet kostenfreie Fachinformationen für das Sozial- und Gesundheitswesen, darunter ein Lexikon mit fundierten und ausführlichen Artikeln zu vielen Themengebieten. Susanne Kiepke-Ziemes leitet unter anderem seit vielen Jahren das "Trauercafé" unseres Caritasverbandes.
Zum Lexikon-Beitrag: https://www.socialnet.de/lexikon/Trauer