Wünsche für die letzte Lebensphase
Wie möchte ich einmal versterben, welche Menschen hätte ich gerne bei mir, wovor habe ich Angst, welche medizinischen Maßnahmen lehne ich ab? Diese und andere Fragen stellen sich Menschen in der letzten Lebensphase. Wir bieten den Bewohnern unserer stationären Senioreneinrichtungen an, mit uns über die Gestaltung dieser Zeit zu sprechen und die Wünsche schriftlich festzuhalten. Wir beraten die Bewohner auch zum Thema Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Notfallbogen. So wissen die Pflegekräfte im Altenheim, aber auch Ärzte und Angehörige, was der Bewohner will und was nicht.
Wie möchte ich sterben?
Dabei geht es nicht nur um die körperlichen Belange, sondern auch um die sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse. Wir wissen: Es ist nicht einfach, sich mit dem eigenen Lebensende, der eigenen Sterblichkeit, zu beschäftigen. Da gibt es viele Ängste - Angst vor Schmerzen, vor dem Sterben, vor der Isolation, vielleicht auch Angst davor, nicht alles geregelt zu haben.
Weil viele Menschen nicht über ihre Wünsche für die letzte Lebensphase sprechen, wissen Pflegekräfte, Ärzte und weitere Begleiter oft nicht, was dem Bewohner am Lebensende wichtig ist. Dies ist aber entscheidend, um die individuellen und autonomen Wünsche jedes einzelnen Bewohners und jeder Bewohnerin berücksichtigen zu können.
"Gesundheitliche Versorgungsplanung"
Im Rahmen der sogenannten "Gesundheitlichen Versorgungsplanung (§ 132g) für die letzte Lebensphase" bietet der Caritasverband für die Kempen-Viersen die passgenaue Beratung an. Im Mittelpunkt steht der ganzheitliche Mensch mit all seinen Fragen, Bedürfnissen und Wünschen.
In Zusammenarbeit mit dem örtlichen palliativen Netzwerk in der Region Viersen werden alle Themen, die für die Beratung zur gesundheitlichen Versorgung wesentlich sind, angesprochen und Konzepte. So wird ein regionaler Notfallplan gemeinsam mit Hausärzten, Palliativärzten, Pflegeeinrichtungen, Hospizgruppen und weiteren Fachleuten entwickelt.
Notfallplan in einfacher Sprache
Der Notfallplan ist ein Instrument, um wichtige Fragen rund um das Lebensende so klar wie möglich und in einfacher Sprache festzuhalten. In Notsituationen soll ersichtlich werden, welche medizinischen Maßnahmen sich der Betroffenen wünscht: Möchte ich beispielsweise Reanimation, wenn mein Herz nicht mehr schlägt, möchte ich eine Intensivbehandlung mit Maschinen und Medikamenten, die mein Leben schützen, oder möchte ich überhaupt im Notfall nochmal in ein Krankenhaus eingewiesen werden?
Gerade für die Mitarbeitenden in Altenheimen ist es auch wichtig, diese Informationen in leichter Sprache zu haben, damit im Falle einer schweren Erkrankung oder des nahenden Lebensendes im Sinne des Bewohners entschieden werden kann, wie er oder sie begleitet werden will.